Unsere Handabdruck-Idee für dich
Unsere Handabdruck-Idee für dich:
Reparieren statt Neukaufen leichter machen
Reparieren statt Neukaufen leichter machen
Was du tun kannst
Der Rohstoffhunger steigt stetig. Deutschland gehört zu den fünf größten Importeuren metallischer Rohstoffe weltweit. Bei etwa 83 Millionen Einwohner*innen wurden allein zwischen 2014 und 2023 230 Millionen Smartphones vergekauft. Viele Smartphones liegen in irgendwelchen Schubladen herum, weil sie schlecht zu reparieren sind oder weil fehlende Software-Updates noch funktionierende Geräte unbrauchbar machen. Während die Preise für Neukäufe von Geräten vom Notebook bis zur Waschmaschine heutzutage im Vergleich zu den Preisen vor 30 Jahren deutlich geringer sind.
Risiken im Rohstoffabbau
Elektronische Geräte beinhalten diverse metallische Rohstoffe, insbesondere solche die von der EU aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und hoher Risiken in der Versorgung als kritisch eingestuft werden. Im Abbau und in der Verarbeitung von metallischen und mineralischen Rohstoffen werden Menschenrechte und Umweltstandards oft nicht eingehalten. Mangelhafte Sicherheitsstandards und unzureichender Umweltschutz machen den Rohstoffabbau für Unternehmen profitabler. Die Kosten für Schäden trägt hingegen meist die Bevölkerung in den Abbauregionen – häufig im globalen Süden. Deswegen gibt es weltweit auch immer mehr Proteste gegen Bergbauvorhaben. Ein anderes Problem ist, dass viele der zum Beispiel in elektronischen Geräten verbauten Rohstoffe nur begrenzt auf unserem Planeten vorkommen und bei steigender Nachfrage immer mehr Chemikalien und Energie sowie risikoreichere Abbaumethoden angewandt werden, die eine Bedrohung für Mensch und Natur in der jeweiligen Region darstellen (weitere Zahlen und Argumente).
Reparieren statt Neukaufen
Vor diesem Hintergrund ist die Förderung von Reparaturmöglichkeiten ein sehr wichtiger Hebel! Dazu muss das Reparieren von z.B. Laptops oder Spülmaschinen in manchen Fällen überhaupt erst ermöglicht (z.B. durch Verfügbarkeit oder Austauschbarkeit von Ersatzteilen oder Software), und im Vergleich zum Wegwerfen und Neukaufen leichter und preiswerter gemacht werden. Ein Anreiz auf nationaler oder europäischer Ebene wäre eine reduzierte Mehrwertsteuer auf Reparaturen oder auch ein Reparaturbonus, der den Verbraucher:innen zugestanden wird wenn sie etwas reparieren lassen
Noch stärkere Hebel sind gesetzliche Regulierungen auf EU-Ebene, die die Hersteller*innen selbst stärker in die Pflicht nehmen und Mindeststandards für nachhaltiges Produktdesign setzen: Z.B. eine einfache und gute Reparierbarkeit durch modularen Aufbau, keine Verwendung herstellerspezifischer Schrauben und Verschlusssysteme, ein Verbot programmierter Obsoleszenz, Rücknahmeverpflichtungen durch den Handel sowie eine Verpflichtung, Ersatzteile und Reparaturanleitungen für alle Werkstätten und Einzelpersonen verfügbar zu machen.
Strategische Ansätze für deine Idee
Auf einen spezifischen Hebel für Reparaturerleichterung fokussieren
Welchen Hebel findest du besonders spannend? Die Verhinderung programmierter Obsoleszenz oder die Verlängerung von Garantiezeiträumen auf die tatsächlich mögliche Lebensdauer eines Gerätes?
In den politischen Prozessen rund um Reparaturerleichterung ist gerade viel Bewegung.Informiere dich zum aktuellen Stand der Gesetzesentwicklung in Deutschland und der EU (englisch).
Akteure und ihre Positionen kennen
Die EU-Kommission hat im März 2023 einen Vorschlag für eine EU-Richtlinie gemacht, wie Reparaturen für Verbraucher*innen zukünftig zugänglicher und einfacher gemacht werden sollen. Beispielsweise sieht der Vorschlag vor, dass Hersteller:innen Geräte auch außerhalb der gesetzlichen Gewährleistung reparieren müssen. Viele Forderungen für ein „Recht auf Reparatur“ setzt der Vorschlag jedoch nicht um – so ist nicht zu erwarten, dass durch den Vorschlag Reparaturen günstiger werden und reparaturfeindliche Praktiken wie die Behinderung der Austauschbarkeit von Ersatzteilen durch eine Software werden nicht verboten. Erfahr hier mehr zur Kritik am EU-Vorschlag. Wo der politische Prozess zur Verabschiedung der Richtlinie grade steht, erfahrt ihr außerdem hier (englisch).
Bringt in Erfahrung, welche Initiativen, Verbände und Politiker*innen sich für oder gegen ambitioniertere Maßnahmen in der geplanten Richtlinie und darüber hinaus stark machen. Ein Ansatzpunkt wäre, Abgeordnete aus eurem Wahlkreis, die einer stärkeren Reparaturförderung nicht abgeneigt scheinen, aber bisher nicht die typisch bekannten Verfechter eines Verbots programmierter Obsoleszenz sind, anzusprechen und sie als Unterstützer*innen zu gewinnen. Sie können dann besonders überzeugende – weil zunächst unerwartete – Verbündete anderer Verfechter*innen der Reparaturförderung werden.
Eure eigene Theory of Change entwickeln
Um in der strategischen Planung verschiedene Projektverläufe inklusive der Reaktionen von Adressat*innen eures Vorhabens mitzudenken, kann die Entwicklung einer projekteigenen Theory of Change helfen: In dem ihr einen zeitlichen Ablauf möglicher Ereignisse und eurer jeweiligen Handlungsoptionen skizziert, habt ihr nicht nur euch, sondern das ganze System, in dem ihr agiert, im Blick und könnt flexibler auf Veränderungen reagieren. So verhindert ihr auch eine alleinige Fokussierung auf eine einzige Maßnahme oder Idee, die bei Misslingen zu Frust oder Ratlosigkeit führen würde. Schreibt dazu konkrete Handlungsschritte von euch, von Bündnispartner*innen sowie von potentiellen Meinungsgegner*innen auf Karten und legt diese in eine sinnvolle Reihenfolge (ein Beispiel findet ihr in diesem Do-It-Guide für die Ressourcenwende auf S. 50). Berücksichtigt dabei, wann die nächsten politischen Entscheidungen anstehen, und wer diese trifft, um zur richtigen Zeit mit den richtigen Personen in Kontakt zu treten.
Deine ersten Schritte
Wähle 5 Handlungsschritte für dein Engagement aus der Sammlung aus und bringe sie per drag & drop in eine für dich sinnvolle Reihenfolge.
Hierhin ziehen
Deine ersten Schritte
Wähle 5 Handlungsschritte für dein Engagement aus der Sammlung aus und bringe sie per drag & drop in eine für dich sinnvolle Reihenfolge.
Schritt 1
Schritt 2
Schritt 3
Schritt 4
Schritt 5
Los geht‘s!
Von der Idee zum Handeln
Die Ideen, Beispiele und ersten Schritte zur Umsetzung deines Vorhabens kannst du dir hier herunterladen:
Von der Idee zum Handeln
Die Ideen, Beispiele und ersten Schritte zur Umsetzung deines Vorhabens kannst du dir als PDF per E-Mail zuschicken lassen:
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