Viele Berufstätige fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Um dieses Engagement zu unterstützen und diejenigen zu überzeugen, die weiterhin den privaten PKW nutzen, können Betriebe den eigenen Mitarbeitenden kostenlose oder subventionierte Angebote zur Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) machen.

Diese Idee ist keineswegs neu und dennoch wird die Möglichkeit noch zu wenig genutzt. Bei einer Greenpeace-Umfrage gaben nur die Hälfte der großen Firmen an eine Jobticket-Regelung zu nutzen. Kleinere Betriebe zögern häufig aus Sorge um die finanzielle Belastung für den Betrieb, die sich aber schnell widerlegen lassen.

Viele Wege zur klimaschonenden Alternative

Es gibt verschiedene nachhaltige Ansätze, für die du dich einsetzen kannst:

• eigenes Fahrrad nutzen oder Jobfahrrad leasen
• Fahrgemeinschaft mit Kolleg*innen gründen
• Tickets für den öffentlichen Nahverkehr (u.a. Job-Ticket, Verbundtickets, regionale Tickets)
• Mobilitätsbudget für die Nutzung nachhaltige Mobilitätsformen auf der Arbeit und in der Freizeit
• Möglichkeit zum Homeoffice nutzen

Diese Fortbewegungsmittel sind nicht nur klimaschonend, sondern auch praktisch und erschwinglich. Der Verwaltungsaufwand für Betriebe ist gering und die Sozialausgaben sinken sowohl für Beschäftigte als auch für Arbeitgeber*innen. ÖPNV-Zuschüsse bzw. Jobtickets sind seit 2019 steuer- und sozialabgabenfrei. Seit Mai 2023 gilt das auch für das Deutschlandticket. Neben den finanziellen Vorteilen für Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen machen solche Zusatzleistungen Arbeitgeber:innen auch für zukünftige Bewerber:innen attraktiv (u.a. Daten des DATEV Magazin).

Wenn du in deinem Betrieb oder deiner Organisation nicht bereits bei der Einstellung auf die bestehenden Angebote aufmerksam gemacht wurdest, fange zunächst an Informationen zu sammeln, welche Angebote es bereits gibt. Frage nach, ob du einen Zuschuss für ein Jobticket bekommen kannst.

Gemeinsam mehr erreichen

Wenn du dich dafür einsetzen willst, dass ein neues Angebot bei euch eingeführt wird, schließe dich mit Kolleg*innen zusammen. Sammelt gemeinsam Informationen, welche Angebote dein Betrieb nutzen könnte und welche Vorteile das für Mitarbeitende und den Betrieb hat.

Dazu könnt ihr euch mit Menschen und Betrieben vernetzen, die sich für nachhaltige Mobilitätsangebote an ihrem Arbeitsplatz einsetzen oder diese bereits anbieten.

Mit den Informationen könnt ihr eine Pro und Contra-Liste für verschiedene Optionen (kostenloses Jobticket, Zuschuss zum Jobticket, Bahncard, etc.) machen und eine Strategie entwickeln, um möglichst viele Kolleg*innen zu überzeugen. Überlegt auch, ob es sinnvoll ist, für die Umsetzung den Personal- oder Betriebsrat mit ins Boot zu holen.

Den eigenen Einfluss nutzen

Als Entscheidungsträger*in kannst du die Debatte außerdem unterstützen, indem du dich über die Möglichkeiten informierst und dich beraten lässt, inwiefern das für deinen oder euren Betrieb in Frage kommt.